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Volketswil...
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...im Zürcher Oberland



Die Geschichte hinter dem Netz

In den 1980er Jahren wurde in Volketswil unter der Führung der Gross-Gemeinschafts-Antennenanlage Volketswil ein Kabelnetz errichtet, ursprünglich zur Verbesserung des TV-Empfangs und zum Schutz des Ortsbilds: viele Liegenschaften hatten ihre eigene Satellitenschüssel auf dem Dach montiert. Das Netz im Besitz der Gemeinde diente den Einwohnern als vollwertiger Telekommunikationsanschluss. Aufgrund steigender technischer Anforderungen und fehlendem Know-how für Betrieb und Modernisierung lancierte der Gemeinderat 2023 ein Projekt zum Verkauf des Netzes an ein spezialisiertes Unternehmen. In einem professionell geführten Ausschreibeverfahren und einer sorgfältigen Due Diligence, resultierte das nachfolgende Szenario: per 1.1.2025 übernimmt Sunrise das bestehende HFC-Netz und stellt den Weiterbetrieb sicher, während die Swiss FibreCo AG die Rohranlagen kauft und sich verpflichtet, innert weniger Jahre ein flächendeckendes FTTH-Glasfasernetz bereitzustellen. Dadurch profitieren die Bürger von höheren Übertragungsgeschwindigkeiten, zusätzlicher Anbieterwahl durch Open Access und einer Übergangszeit, in der das bestehende HFC-Netz parallel betrieben wird. So soll ein moderner, zukunftssicherer Glasfaseranschluss entstehen, ohne dass die Gemeinde weitere finanzielle Risiken trägt. Die Gemeindeversammlung unterstützte diese Vorgehen am 13. Dezember 2024 mit grossem Mehr, und schickte damit das Netzbau-Projekt der Swiss FibreCo auf die Reise.


Wann erhalte ich meinen Anschluss?

Glasfasernetze werden typischerweise in Zellen gebaut, also Stück-für-Stück. In der Phase der Netzplanung werden diese Zellen je nach technischen Gegebenheiten definiert, gebaut und in Betrieb genommen. Ein Zellen- und Zeitplan wird hier - sobald erstellt - aufgeschaltet.


Was kostet mich ein Anschluss?

Swiss FibreCo baut die Anschlüsse im Rollout - also während der flächendeckenden Erschliessung - grundsätzlich auf eigene Kosten, die Erstellung des Anschlusses kostet die Eigentümerschaft (oder die Mieterschaft) in aller Regel also nichts. Voraussetzung ist, dass die betroffene Liegenschaft mit dem Rohrnetz verbunden ist, also sogenannt “erschlossen” ist. Sollte dies nicht der Fall sein, oder ist die Rohranlage an die Liegenschaft von schlechter Qualität (sogenannte “nicht gegebene Nachzugsfähigkeit”), wird Swiss FibreCo das Gespräch mit der Eigentümerschaft suchen und nach gangbaren Lösungen suchen, allenfalls unter einer Kostenbeteiligung der Eigentümerschaft. 

Entscheidet sich die Eigentümerschaft eines Gebäudes erst nach dem Rollout für einen Anschluss, so ist dieser kostenpflichtig.


Wie läuft der Ausbau nun ab?

Das Rohrnetz-Netz in der Gemeinde Volketswil wurde der Swiss FibreCo rückwirkend auf den 1.1.2025 überschrieben. Ebenso wurden die Planungsgrundlagen zusammengestellt, um mit der Akquisition zu starten. Dabei werden unter anderem die Eigentümerdaten der Liegenschaften erhoben, denn erste Voraussetzung für einen Glasfaseranschluss ist ein unterzeichneter Hausanschlussvertrag. Dieser erlaubt es uns, die Rohre in den Grundstücken zu nutzen, und die notwendigen Installationen in den Gebäuden vorzunehmen.

Nach dieser Akquisitionsphase wird im Hintergrund die Netzplanung vorangetrieben, es wird z.B. definiert, wie viele Glasfasern auf welchen Strecken eingezogen werden müssen, um die nun unter Hausanschlussvertrag stehenden Liegenschaften anzuschliessen. Gleichzeitig werden die Liegenschaften besucht und die notwendigen Installationen mit der Eigentümerschaft besprochen und festgelegt.

Ist die Planung abgeschlossen, beginnen die eigentlichen Arbeiten am Netz. Es werden Kabel gezogen, in Schächten verbunden (dies geschieht durch “Spleissungen” in “Muffen”) und in die Häuser geführt. Teilweise werden Schächte vergrössert werden müssen um den neuen Glasfaserkabeln genügend Platz zu bieten, hin und wieder werden Werklöcher gegraben werden müssen, wenn z.B. eine Rohrleitung nicht nachzugsfähig sein sollte oder repariert werden muss.

In der Zentrale, also einem Gebäude oder Raum, in welchem die vielen Tausend Glasfasern zusammenlaufen, wird Ausrüstung zum Verbinden der Glasfasern mit den Geräten der Telekomanbieter eingebaut.

Sind diese Arbeiten abgeschlossen, werden die gebauten Anschlüsse für die Vermarktung freigegeben und die Bewohner der betreffenden Liegenschaften können ihre Dienste beim Anbieter ihrer Wahl bestellen.

Die Illustration unten erläutert das Vorgehen in komprimierter Darstellung.


Welche Provider werden auf dem Netz verfügbar sein?

Swiss FibreCo baut sogenannt offene Netze ("Open Access") und bietet die Glasfasern prinzipiell allen interessierten Telekom-Anbietern oder Internet Service Providern zu nicht-diskriminierenden Konditionen an. Das geschieht über die Muttergesellschaft Swiss Fibre Net, welche Verträge mit zum Beispiel Sunrise, Salt, Init7und Solnet abgeschlossen hat und daran arbeitet, weitere Anbieter ins Portfolio aufzunehmen.


Was sind meine Alternativen?

Weiter in Betrieb bleiben wird das bestehende TV-Kabelnetz, welches seit Anfang 2025 in den Besitz der Sunrise übergegangen ist. Ebenso wird das das Kupferkabel-Netz der Swisscom vorerst noch in Betrieb blieben. Allerdings wird dieses - gemäss medialen Ankündigungen - in den nächsten Jahren ausser Betrieb gesetzt werden. Wird ein Glasfaseranschluss erst nach dem Rollout - also der flächendeckenden Erschliessung - erwünscht, wird dies zwar möglich sein, bringt aber eine Kostenübernahme des Eigentümers mit sich.


Muss ich etwas unternehmen?

Sie müssen nichts unternehmen. 

Sind sie Eigentümer, werden sie in den nächsten Monaten einen Hausanschlussvertrag von Swiss FibreCo oder aber von Swisscom erhalten. Wir empfehlen ihnen - natürlich - diesen zu unterzeichnen und zurückzuschicken. Danach werden sie im Rahmen des Netz-Bauprozesses wieder von uns kontaktiert um die konkreten nächsten Schritte anzugehen.

Sind sie Mieter, wird der Eigentümer ihrer Wohn-Liegenschaft von uns oder von der Swisscom kontaktiert und ein Hausanschlussvertrag zur Unterzeichnung vorgelegt. Wird dieser unterzeichnet, werden sie bis spätestens 2028, hoffentlich aber schon deutlich früher, ihren Glasfaseranschluss nutzen können. 

 


Wer ist Swiss FibreCo AG?

Swiss FibreCo ist die Firma, die per 1.1.2025 die Rohre des TV-Kabelnetzes der Gemeinde Volketswil gekauft hat, mit der Verpflichtung, in diesen Anlagen ein modernes Glasfasernetz zu erstellen und den Bewohnern der Gemeinde somit die Möglichkeit schafft, Dienste mit maximaler Bandbreite beziehen zu können. Mehr zu Swiss FibreCo können sie hier nachlesen. Das Protokoll der Gemeindeversammlung, an welcher dem Verkauf zugestimmt wurde, ist hier zu finden.

Bildnachweis: Gemeinde Volketswil